Diskriminierung bei Anfragen für eine Psychotherapie
Für ein Experiment wurden in den Jahren 2022/2023 in Deutschland knapp 6800 zufällig ausgewählte Praxen von niedergelassenen Ärzt:innen (Allgemeinmedizin, Dermatologie, Pädiatrie und Radiologie) und Psychotherapeut:innen um einen Termin für eine fiktive Person oder deren Kinder gebeten. Die Kontaktaufnahme erfolgte überwiegend per E-Mail. Für die Anfragen wurden fiktive Personen entworfen, deren Namen systematisch variiert wurden.
Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, eine positive Antwort auf die Terminanfrage zu bekommen, ist für Personen mit einem Namen, der in Nigeria oder der Türkei verbreitet ist, 6 bzw. 8 Prozentpunkte niedriger als für Personen mit einem in Deutschland verbreiteten Namen. Bei den Anfragen an Psychotherapeut:innen betrugen die Unterschiede gar 8 bzw. 12 Prozentpunkte.